Orientierung und Navigation sind eine wichtige Grundlage vieler Aktivurlauber, Sportler und Outdoor-Liebhaber. Der Umgang mit Kompass, GPS und anderen Orientierungshilfen ist eine Selbstverständlichkeit, um verschiedene Hobbys, Sportarten und Aktivitäten in der freien Natur auszuüben.
Im Wintersport stellen sich dem Aktiven besondere Rahmenbedingungen und Herausforderungen entgegen. Die Navigation im Wintersport bedeutet besondere Aspekte, die sich speziell auf die klimatischen Bedingungen beziehen. Die Orientierung in einer weißen Winterlandschaft erfordert technische Unterstützung, beispielsweise durch ein Outdoor GPS-Gerät.
GPS im Wintersport
Normalerweise geben GPS-Geräte eine Reihe von Auskünften zu Standort, Routen, Richtungen, Höhenmeter, zurückgelegte Strecken und vieles mehr. Diese Daten können auch für Wintersportler interessant sein. Wo befinde ich mich? Wie viele Pistenkilometer habe ich heute geschafft? Auf welcher Höhe befinde ich mich? Besondere GPS-Geräte mit einer Software für Wintersportler können diese Fragen einfach beantworten. Mit Hilfe eines Outdoor GPS können Wintersportler genaue Daten erfassen und individuelle Daten einloggen, z.B. den Verlauf der zurückgelegten Strecke, Streckenlänge, Durchschnittsgeschwindigkeit, Pausenzeiten oder das Höhenprofil. Nach der Tour können die Alpinisten oder Schneewanderer ihre Daten aufrufen, nachvollziehen und archivieren. Mit spezieller Software können die Tracks ausgewertet werden oder, wer die günstigere Variante bevorzugt, kann seine Routen kostenlos auf GoogleEarth visualisieren.
Orientierung für Skifahrer
Für Skifahrer eignet sich die Mini-Version eines GPS-Gerätes. Die herkömmlichen Outdoor-Geräte bieten sich zum Wandern oder Geocaching an, Skifahrer brauchen eine handliche und kleinere Alternative. Sportarmbanduhren mit integriertem GPS sind die Lösung für Skifahrer, denn diese sind klein, praktisch, robust und einfach zu bedienen. Einige Modelle sind sogar mit einem Barometer ausgestattet, sodass der Sportler stets über klimatische Bedingungen informiert und vor Wetterumschwüngen gewarnt ist.
Für Skifahrer ist es wichtig, dass das Gerät einfach, auch mit Handschuhen zu bedienen ist. Ob Touchscreen oder ein herkömmliches Tastenmodell, ist dabei unwesentlich, solange die Bedienung mit groben Berührungen möglich ist. Natürlich sind die kleinen Ski-Computer wasserdicht und stoßresistent, denn auf der Piste kann es zu hohen Belastungen kommen.
Der Sportmodehersteller O`Neill hat sich etwas ganz Besonderes ausgedacht für den richtigen Durchblick auf der Piste: Eine Skijacke mit integriertem GPS soll den Skifahrern die Navigation erleichtern. Auf den Ärmeln befinden sich LED-Feld und Steuerungsknöpfe, und aus dem Lautsprecher am Kragen kommen die Routenanweisungen. Gerade bei Skijacken ist es wichtig, auf Qualität und Sichtbarkeit zu achten, statt nur auf den modischen Style. Denn selbstverständlich muss die Verarbeitung hier im Vordergrund stehen, schließlich bringt einem dass tollste Outfit nichts, wenn es vor den Witterungseinflüssen nicht schützt.
Der Hersteller SatSki hat inzwischen ein Ski-Navigationsgerät entwickelt, das mit dem Wintersportler spricht und Routenanweisungen gibt. Die Software enthält Kartenmaterial zu allen bekannten Wintersportregionen mit allen Pisten, Hütten, Liften etc.
Wer kein teures Gerät anschaffen möchte, kann die Orientierung im Winter mit Hilfe seines Mobiltelefons gewinnen. Viele der modernen Handys haben bereits einen GPS-Empfänger und können mit der nötigen Software zum Ski-Computer umgerüstet werden.
Orientierung klassisch
Natürlich gibt es auch die klassische Methode, sich in der Winterlandschaft zu orientieren. Kompass und Karte erscheinen in dem Hightech-Dschungel als alt hergebracht, sind jedoch noch immer gute, klassische Methoden, um nicht den richtigen Weg zu verlieren. Auf einen Kompass ist im Vergleich zu technischem Gerät immer Verlass, da er ohne Energiezufuhr funktioniert. Der Wintersportler muss mit der Technik des Kompass Lesens vertraut sein, damit er in fremden Gelände nicht orientierungslos ist. Der Kompass ist neben einer Karte unerlässlich, da vor allem in Winterlandschaften Wegmarkierungen und Orientierungshilfen nicht zu finden sind.
Notfallmaßnahmen
Das Navigationssystem versagt? Kein Kompass dabei? Der Himmel von Wolken verhangen, sodass keine Orientierung möglich ist? Die Orientierung fällt insbesondere in einer weißen Schneelandschaft schwer, und immer wieder gibt es alpine Unglücke, weil sich Wintersportler verirren.
Wenn man sich im Schnee verirrt hat, ist es vor allem wichtig, die Ruhe zu bewahren und die nötigen Schutzmaßnahmen zu tätigen. Mit dem Handy muss der Notruf ausgesendet werden, damit schnell Hilfe kommt und für eine Evakuierung sorgt. Wen man zu zweit oder mehr unterwegs ist, sollte man sich auf keinem Fall trennen, sondern sich gegenseitig Hilfe, Wärme und Mut geben. Wichtig ist es, die Körperwärme aufrecht zu halten, idealerweise durch warme, trockene Kleidung. Man sollte Schutz vor Wind suchen, beispielsweise in einer Hütte oder an einer Felswand, denn Wind verstärkt die Unterkühlung des Körpers. Hunger und Erschöpfung sind weitere Gründe, die die Körpertemperatur senken, insofern sollte man sich ruhig verhalten und gegebenenfalls Nahrung zu sich nehmen.
Eine verantwortungsvolle Vorbereitung und eine den Anforderungen entsprechende Ausrüstung bedeuten den besten Schutz vor Orientierungsverlust im Winter. Warme und funktionelle Winterkleidung, ein Kompass, ein kleiner Snack inklusive Wasser und ein Handy sind das Mindeste, was bei einer Tour durch die Winterlandschaft dabei sein muss.