Automotor und Kaufentscheidung
Wenn Sie auf dem Automarkt einen Gebraucht- oder Neuwagen kaufen wollen, möchten Sie einen Automotor haben, der möglichst wirksam und sparsam den teuren Kraftstoff verwendet und dabei eine höchstmögliche Leistung erzielt. Stabiler Betrieb und geringer Verschleiß des Motors mögen weitere wichtige Gesichtspunkte bei der Kaufentscheidung sein. Lassen Sie sich in der folgenden Übersicht über die wichtigsten Automotoren informieren.
Verbrennungsmotoren – der Ottomotor
Der Ottomotor ist nach wie vor der gebräuchlichste Motor, der auf dem Automarkt angeboten wird. Im Zuge des Ansaugprozesses des Kraftstoffs wird Sauerstoff eingelassen, wobei in den Zylindern ein Gemisch entsteht, das Zündungsvorgänge herbeiführt. Ein Grundelement des Ottomotors ist die sogenannte „Fremdzündung“, was heißt, dass dieses Gemisch zu einem bestimmten und definierten Punkt mittels eines Zündkerzenfunkens gezündet wird. Die Mischung aus Benzin und Sauerstoff geschieht vor dem Brennraum, und die Leistungsregelung wird mittels einer Drosselvorrichtung, welche die Menge des Kraftstoff-Luft-Gemisches kontrolliert, erreicht. Mittlerweile werden aber bei den Ottomotoren auch sogenannte „Direkteinspritzer“ verwandt (z.B. FSI-Motoren). Für die Motorklassifizierung des Motors ist die Hubraumgröße, der die Volumengröße anzeigt, die vom Kolben verdrängt wird, ein entscheidendes Merkmal. Diese Größe wird meistens in Litern angegeben, wobei serienmäßig auf dem Automarkt angebotene Wagen eine Hubraumgröße zwischen 1,0 und 3,0 Liter erreichen, sportlichere Modelle aber über acht Liter aufweisen können.
Dieselmotor als Variante des Verbrennungsmotors
Wichtiges Merkmal des von Rudolph Diesel 1892 entdeckten Motors ist die „Selbstzündung“. Dies bedeutet, dass sich die zugeführte Luft durch Kompression kräftig aufheizt und der eingespritzte Kraftstoff ohne Hilfe eines Zünders von außen entzündet werden kann. Zündkerzen entfallen also. Darüber hinaus wird die Bildung des Gemisches im Unterschied zum Ottomotor innerhalb des Brennraums gemischt. Die Leistung des Motors wird durch den direkt eingespritzten Kraftstoff im Gegensatz zum Ottomotor erzeugt. Wie oben bereits gesagt, werden aber auch im Bereich der Ottomotoren seit einiger Zeit Direkteinspritzer verwendet.
Was spricht für den Ottomotor?
Argumente für den herkömmlichen Ottomotor als Benziner sind insbesondere das geringere Durchschnittsgewicht, das schnellere Hochfahren und eine größere Leistungsfähigkeit, insbesondere bei Sportwagen. Darüber hinaus sind Ottomotoren durchschnittlich preisgünstiger als Dieselmotoren. Ursachen hierfür sind die durchschnittlich niedrigeren Herstellungskosten des Benziners und die Tatsache, dass auf Turbolader verzichtet werden kann. Außerdem ist im Gegensatz zum Diesel eine Motorraumschalldämmung nicht erforderlich. Vorteile des Dieselmotors wirken sich erst bei hoher Nutzung des Motors aus, was heißt, dass eher Fahrer mit einem sehr großen Kilometerverbrauch mit einem Diesel kostengünstiger fahren.
Vorzüge des Dieselmotors
Für den Dieselmotor spricht, dass er, auch durch die Direkteinspritzung, geringere Kraftstoffmengen verbraucht. Dazu kommt, dass der Dieselmotor im unteren Drehzahlbereich ein relativ großes Drehmoment erzielt, so dass zur Beschleunigung aus unteren Drehzahlen weniger häufig zurückgeschaltet werden muss. Zwar läuft der Dieselmotor weniger schnell an als der Benziner, dann aber durch den eingebauten Turbolader durchaus kräftig. Überdies ist der Dieselmotor imstande, durch die moderneren Automatikgetriebe einen stabilen Drehzahlbereich zu halten, womit er mit dem Ottomotor aufschließen kann.
Otto- oder Dieselmotor?
Die Entscheidung für den Otto- oder Dieselmotor hängt zusammenfassend im gewissen Maße auch davon ab, von welchem Fahrertyp auszugehen ist. Wenn Sie sich beispielsweise eher als Sportwagenfahrer sehen, sind Sie besser mit einem Benziner bedient, weil dieser in der Regel immer noch eine höhere Leistung zu bieten hat. Auch das Fahrgefühl mit weniger unangenehmen Motorgeräuschen scheint in der Regel angenehmer mit einem herkömmlichen Ottomotor zu sein. Falls Sie Vielfahrer sind, der überdies auf preisgünstigerem Verbrauch steht, ist wohl der Diesel für Sie angemessener, wobei manche Beobachter davon ausgehen, dass schon eine Fahrreichweite an die 10.000 km jährlich eine nachhaltige Kostenersparnis erbringt.
E-Autos als künftige Alternative?
Viele Autobauer prophezeien, dass ab 2020 Autos mit Elektromotoren eine vergleichsweise stärkere Präsenz auf dem Markt erreichen werden. Elektromotoren, die elektrisch gewonnene Energie mechanisch umwandeln und damit durchaus eine hohe Effizienz aufweisen, könnten durch weitere Entwicklungsschübe der Akkus, die eine größere Reichweite erbringen, in nicht allzu ferner Zukunft Verbrennungsmotoren ersetzen oder zumindest mit ihnen in Konkurrenz treten. Beispielsweise ist der bmw i3, der auf der IAA 2011 vorgestellt wurde, ein reines E-Auto, das auch leistungsmäßig vergleichsweise mithalten kann. Daneben existiert heute bereits ein breiteres Angebot an Hybridautos, die sowohl Verbrennungs- als auch Elektromotoren aufweisen.